Die Bischberger Kirchenkrippe Die Kirchenstiftungsrechnungen der Pfarrgemeinde St. Markus, die von 1636 bis heute lückenlos vorliegen, geben uns recht interessante Hinweise über die Ausstattung und das Aussehen der Kirche. Wir erfahren die Kosten für Neuanschaffungen und Reparaturarbeiten in der Kirche (Altäre, Figuren, Orgel, Glocken, Turmuhr, usw.). Wir wissen aus den Jahresrechnungen die jeweiligen Kosten für Meßwein, für Hostien oder Kerzen. Außerdem können wir nachlesen, welche Personen für ihre Dienste beim Gottesdienst in der Kirche (Kirchner, Organist), bei Wallfahrten (Sänger, Ministranten, Fahnenträger) oder für spezielle Aufgaben eine Bezahlung erhielten. In der Rechnung Hansen Peters undt Michael Demels beide Gotteshauspfleger zu Bischberg über alles Einnehmen und Ausgeben des würdigen Gotteshaus St. Marx daselbst von Andreae inclusive 1670 bis Andreae exclusive 1671" findet sich erstmals ein Hinweis für eine Krippe in der Bischberger Kirche. Auf Seite 19 gibt es unter der Rubrik Ausgab uff Baukosten undt Handwerksleuth" die Eintragung: 1 Pfund 20 Pfennig dem Schulmeister geben für auferbauhung der Krippen undt Hl. Grabs". Damit ist eindeutig belegt, daß es in Bischberg mindestens seit 1670/71 eine Kirchenkrippe gibt. In vielen folgenden Jahresrechnungen taucht immer wieder als Zehrung" für den Schulmeister ein Geldbetrag für den Bau der Krippe auf. Wie sie aussah und wo sie in der Kirche aufgebaut wurde, wissen wir leider nicht. Bis 1985 wurde in der Bischberger Kirche alljährlich von Familie Kellermann (die Figuren befanden sich im Besitz der Familie!) auf einem großen Tisch eine sehr weiträumige Weihnachtskrippe aufgebaut, die nicht abgeschlossen war und deren Figuren damit nicht vor Beschädigung oder Diebstahl geschützt waren. 1985 vermochte es Herr Exner, Kirchenverwaltung und Pfarrer von der Notwendigkeit einer Jahreskrippe zu überzeugen. Seiner Hartnäckigkeit und seinem Engagement ist es zu verdanken, daß sich die Bischberger Kirchenverwaltung zur Anschaffung einer neuen, kircheneigenen Krippe mit orientalisch gekleideten, beweglichen Figuren entschließen konnte. Was die positive Entscheidung der Kirchenverwaltung erleichterte, ja überhaupt erst ermöglichte, war die Verpflichtung, die Herr Exner einging. Er erklärte sich bereit, den Bau aller nötigen Bauwerke (Stall, Tempel, Häuser, usw.), die Gestaltung der Landschaft, alle Aufbauarbeiten und die weitere Betreuung der Jahreskrippe zu übernehmen. Herr Exner beriet die Kirchenverwaltung ganz entscheidend bei der Gestaltung des großen und raffiniert eingerichteten Krippenkastens; er besorgte Musterfiguren zur Festlegung der Figurengröße und schlug vor, welche Figuren als erste angeschafft werden sollten. Nach Fertigstellung des Krippenkastens, der durch eine angesehene Schreinerei hergestellt wurde, machte sich Herr Exner an die Arbeit. Mit großem, ausdauerndem Fleiß, in vielen Arbeitsstunden bis tief in die Nacht, schaffte er es, daß an Weihnachten 1986 die Krippe eröffnet werden konnte. Seitdem betreut er bis auf den heutigen Tag unsere Jahreskrippe. Er baute inzwischen über 140 verschiedene biblische Szenen auf, in denen vor allem das Leben Jesu von der Geburt bis zur Auferstehung, Himmelfahrt und Geistsendung anschaulich dargestellt wird. Man kann eindeutig sagen: ohne Herrn Exner gäbe es unsere Bischberger Jahreskrippe nicht. Wir verdanken ihm die Idee, die Einrichtung und Gestaltung der JAHRESKRIPPE in unserer Pfarrkirche. Daß die Bischberger durch ihre Spendenfreudigkeit von Anfang an den Krippenbau und den Ankauf von immer weiteren Figuren finanziell unterstützten, zeigt, daß die Bischberger Jahreskrippe von der Bevölkerung angenommen ist und große Beachtung findet. Das ist sicherlich der schönste Dank für unseren Krippenbaumeister. Friedrich Schmitt, Pfarrer Mit einer Messe am 4. Dezember 2010, welche musikalisch von den Kemmärä Kuckuck umrahmt wurde, feierten wir das 25jährige Jubiläum der Bischberger Kirchen-Jahreskrippe.
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