Karl-Heinz Exner, Krippenbaumeister
 

Krippenbau mit Kindern

November 2003:
Vorschüler bauten mit Krippenbaumeister einen Stall für den Kindergarten St. Michael - eine „Krippe zum Anfassen" für die Kinder
von Christine Dillig

Stimmengewirr dringt aus dem Keller eines Bischberger Wohnhauses in ruhiger Lage. Verärgert behauptet ein kleiner Mund: „Der David durfte aber schon zwei Mal malen!" Und ein Anderer: „Wenn ich nicht dran komme, dann gehe ich!" Acht Vorschulkinder aus dem Dompfarrkindergarten St. Michael sind nun schon den zweiten Vormittag damit beschäftigt, eine Weihnachtskrippe zu bauen.

Unter Anleitung des Bischberger Krippenbaumeisters Karl-Heinz Exner und unter Aufsicht der Erzieherinnen Rosemarie Richter und Christine Schumm entsteht ein Stall für den Eingangsbereich des Kindergartens. Und wo es um so wichtige Aufgaben geht, will natürlich keiner zu kurz kommen. Ein paar unruhige, aber schöne Stunden verbringt Exner mit seinen „Krippenbaugesellen" und kann ihnen so eine Menge an nicht nur handwerklichem Wissen weitergeben.

Das „Jahr der Bibel" und das Jahresmotto des Kindergartens „Mensch werden heißt Kind sein dürfen, denn Jesus sagt: „Lasset die Kinder zu mir kommen" waren nach Auskunft der Kindergartenleiterin Rosemarie Richter Beweggründe, sich mit der Bitte um das Gestalten einer Krippe an den bekannten Krippenbauer zu wenden. Mit ihren Händen lassen die Großen des Kindergartens eine Krippe entstehen und haben so eine ganz andere Möglichkeit, Einsichten in biblische Vorgänge zu erhalten.

Beim Bau gab es für alle Acht trotz einiger Vorarbeiten Exners noch eine Menge zu tun: Holz schneiden und Scharniere für die Stalltür zurechtbiegen, schrauben, hämmern, kleben. Damit sich keiner an der von der Kindergartenleitung als „Krippe zum Anfassen" gedachten Gebäude einen Splitter in den Finger reißt, mussten Kanten mit Schleifpapier bearbeitet werden. Danach wurde gebohrt, geleimt und zusammengeschraubt, damit das Haus seine Form bekam.

Bevor die „zurechtgeschnittenen Holzziegel" (Schindeln) auf die Dachsparren aufgeklebt wurden, galt es jedoch, Richtfest zu feiern – ein besonderes Ereignis für die kleine Schar. Der Krippenbaumeister hatte sogar einen kleinen Richtbaum parat und einen Richtspruch ausgesucht. „Ein meisterlich Werk... ...Glaube und Eintracht und Seelenfrieden, sei euch immer mit der Krippe beschieden."

Mit Saftbechern in den Händen und einem dreifachen „Hoch" stießen die jungen Baumeister anschließend auf das gelungene Werk an. Und freuten sich mit dem Lied: „Wir feiern heut ein Fest". Eine Brotzeitpause, durfte danach natürlich nicht fehlen. Damit das Haus fertig wurde mussten noch viele Arbeiten verrichtet werden: verputzen, malen, Gebälk beizen, Dachdecken usw. Das alles machte den Kindern einen riesig Spaß. Sie waren mit großer Begeisterung bei der Sache.

Die Krippe hat inzwischen durch Dompfarrer Dr. Gerhard Förch auch ihren kirchlichen Segen erhalten. Bis Dreikönig wird sie nach Auskunft der Kindergartenleitung immer wieder entsprechend den Bildern der Weihnachtszeit umgestaltet werden. Begleitet wird dies durch Geschichten und Erzählungen in den Kindergartengruppen.

Seit einigen Jahren richtet Krippenbaumeister Exner sein besonderes Augenmerk auf die Kinder. Er will bei der nachwachsenden Generation „einen Grundstein für die Krippenbegeisterung legen". Auch bei ihm fing sie schon in Kinderzeiten an – in Zeiten, in denen es für den in Schlesien geborenen 61jährigen Ruheständler mit großen finanziellen Mühen verbunden war, überhaupt Material für eine Krippe zu bekommen. Durch nunmehr über 50 Jahre hat sich in ihm der Gedanke der Verbreitung von Krippen festgesetzt.

Motiviert durch ständige Kontakte zu in- und ausländischen Kollegen und vor allem auch durch den Zuspruch von Papst Johannes Paul II. in einer Privataudienz vor rund zehn Jahren, die Gabe, mit seiner Hände Arbeit Freude zu bereiten, zu nutzen, ist er der Meinung: „In jedes christliche Heim gehört eine Krippe." Beim Besuch in Schulklassen stellt Exner heute jedoch häufig fest, dass dies auch im Bamberger Raum keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Er bemüht sich daher, durch Vorträge, Ausstellungen, Krippenführungen, durch Ratschläge zum Bau von Ortskrippen seinen Beitrag zur Verkündigung des Evangeliums zu leisten.

  

  

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